Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, war erneut zu Gast bei Christian Henrici. Kurz vor der anstehenden Kammerwahl im Herbst 2025 sprach er offen und praxisnah über die wichtigsten Themen seiner Amtsperiode und gab Ausblicke auf künftige Aufgaben. Die Folge beleuchtet vier zentrale Kernthemen: Honorarentwicklung, Nachwuchsgewinnung, Integration ausländischer Fachkräfte und Prävention.

 

Ein Rückblick auf die Legislatur: Was lief gut, wo gab es Hürden?

Prof. Dr. Christoph Benz zieht Bilanz: Insbesondere bei Themen, die die Kammer selbst gestalten kann, war sein Team erfolgreich, etwa bei der Nutzung flexibler Honorarvereinbarungen innerhalb der (alten) GOZ, die mittlerweile für viele Praxen große finanzielle Vorteile schaffen. Auch die Kommunikation und Motivation der Kolleginnen und Kollegen steht im Fokus, denn laut Benz ist effektive Politik nur erfolgreich, wenn sie von der Berufsgemeinschaft getragen wird.

Ein großes Problem bleibt der stetig wachsende Bürokratieaufwand, gegen den die Kammer mit Nachdruck kämpft. Hier braucht es politische Entlastung, nicht nur, um die Niederlassung attraktiver zu halten, sondern auch, um die Versorgung langfristig zu sichern.

 

Fachkräftemangel und neue Wege in der Personalgewinnung

Der Personalmangel bleibt eine zentrale Herausforderung. Prof. Dr. Christoph Benz erläutert, wie innovative Ansätze, wie etwa die gezielte Anwerbung und Integration von Fachkräften aus Ländern wie Vietnam und Madagaskar, bereits erste positive Ergebnisse gebracht haben. Dabei ist der Kammer ein fairer Umgang und klare ethische Leitlinien besonders wichtig, um Missbrauch und Ausbeutung zu verhindern.

Allerdings mahnt er auch, dass der deutsche Bürokratieberg diese Ansätze oft ausbremst. Dennoch: Wer offen für neue Wege und bereit zur Integration ist, kann auch künftig auf qualifizierte Teams bauen.

 

Attraktivität der Niederlassung und die Rolle der Prävention

Die Kammer setzt weiterhin stark auf Motivation zur selbstständigen Niederlassung. Prof. Dr. Christoph Benz betont: Zahnärztliche Praxen sind das Rückgrat der Versorgung und der Schritt in die Selbstständigkeit bleibt das beste Start-up Modell für junge Zahnmediziner:innen. Trotz Unsicherheiten am Gesundheitsmarkt liegt die Quote potenzieller Gründer im Vergleich mit anderen Heilberufen weit vorn.

Gleichzeitig rückt Prävention immer stärker in den Fokus sowie die Sicherstellung der Versorgung besonders in ländlichen Regionen. Der aktuelle Masterplan Prävention in Bayern, an dem die Kammer maßgeblich mitarbeitete, zeigt: Zahnärztliche Präventionsarbeit ist längst auf der politischen Bühne angekommen.

 

Ausblick: Kammerwahl, Nachwuchs und neue Modelle

Abschließend gibt Prof. Dr. Christoph Benz einen Ausblick auf die Ziele für die nächste Amtsperiode: Die zentralen Themen – Niederlassungsförderung, Fachkräfteintegration, Honoraranpassung und Prävention – bleiben bestehen. Zusätzlich stehen politische Diskussionen an, wie die Steuerung der Versorgung in unterversorgten Gebieten und der kluge Umgang mit Finanzierung und Ausbildung.

Prof. Dr. Benz und sein Team treten wieder an, mit dem Ziel, die Herausforderungen anzupacken, neue Lösungen zu entwickeln und die Interessen der Zahnärzteschaft weiterhin wirksam zu vertreten.

 


 

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